Gelebte Vergangenheit

Nostalgiemuseum befindet sich in einem geschichtsträchtigen Haus. Das Leben der im Jahr 1888 erbauten Gaststätte ist geprägt von zahlreichen Erlebnissen, die sich in den vergangenen fast 140 Jahren ereignet haben.

 

Der Gastwirt Hüneke betrieb zunächst einen Handel mit Salz, Teer, Kalk und ähnlichen Produkten. Diese schaffte er regelmäßig mit seinem Pferdegespann aus Bremen heran. Der Laden und die spätere Gaststätte Hüneke wurde im Sprachgebrauch bis heute kurz „Bi'n Höker“ genannt.

 

In der Gaststätte traf man sich auf ein Feierabendbier. Hier hätte der Wirt sicherlich ein dickes Buch schreiben können. Anfang des 20. Jahrhunderts diente es als kaiserliches Postamt.

 

Zwei Weltkriege hat die Familie mit ihrem Betrieb überlebt. Im zweiten Weltkrieg besetzten Alliierte tagelang den großen Saal. Die gegenüberliegende Dorfschule nutze die Räumlichkeiten für den Sportunterricht sowie der Turn- und Sportverein Okel. Der Tanzlehrer Jan 1-2-3 aus Weyhe erteilte Tanzunterricht. Über mehrere Jahrzehnte entwickelte sich der Familienbetrieb zu einer Gaststätte mit großem Tanzsaal, der Platz für 200 Gäste bot. Niemand hat es gezählt, aber im Laufe der Zeit gab es hier zahlreiche Gesellschafts- und Vereinsfeiern sowie Vorführungen. Auf dem gut gewachsten Tanzboden feierten die Okeler und schwangen das Tanzbein. Das Fräulein Hüneke heiratete in die Familie Winkelmann ein. Ihr Sohn Bruno betrieb das Erbe mit seiner Frau Margret bis zum Verkauf der Immobilie im Jahr 2016 an eine Grundstücks GbR weiter, die die Räumlichkeiten einzeln vermietet. Die Gaststätte Winkelmann war bekannt für Gesellschaftsfeiern, Kohl- und Pinkelausflüge und Tanzveranstaltungen.

 

2017 ergriffen Elke und Wolfgang Kaeding die Initiative und mieteten den großen Saal der Traditionsgaststätte für ihr Nostalgiemuseum mit Café. Hier zeugen zahlreiche Exponate und Alltagsgegenstände aus dem Leben längst vergangener Zeiten und wecken Erinnerungen. Sie verleihen dem Museum einen Hauch der Gemütlichkeit. Älteste Ausstellungsstücke sind ein Hochrad und ein Dreirad aus dem Jahr 1880, gefolgt von einem Phonographen zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Tönen auf einer Wachswalze von 1888 und einer historischen Atelier Kamera um 1900 mit einem Meyer-Doppel-Anastigmat.

Die Ausstellung im Foyer erinnert an die bewegende Geschichte der Gaststätte Hüneke/Winkelmann und der Ortschaft Okel, die erstmals 1189 erwähnt wurde. Die Dauerausstellung widmet sich insbesondere historischer Technik, dem Beginn der Mobilität und der Tontechnik. Viele kleine Exponate sorgen für ein gemütliches Ambiente in der Klönstuv. Ein Besuch fördert Kunst und Kultur vor Ort und das ehrenamtliche Engagement, das Elke und Wolfgang Kaeding mit ihrem Team unabhängig von Subventionen ausführen. 

Heimatgeschichte Okel

Im Voyer des Nostalgie Museums erwartet Sie eine Ausstellung zur Geschichte von Okel, die ständig erweitert wird.

Die Ausstellung blickt auf die Zeit um die Jahrhundertwende zurück, als es in Okel u.a. noch zwei Windmühlen, eine Molkerei, eine Freiluftbühne, ein Rittergut, vier Gaststätten und eine eigene Schule gab.

Unsere traditionsbewusste Ortschaft blickt auf eine über 800jährige Geschichte zurück und wurde erstmals im Jahr 1189 urkundlich erwähnt.

Eine Ortschaft voller Lebendigkeit und starker Gemeinschaft, die sich im Turn- und Sportverein, dem Schützenverein und dem Reit- und Fahrverein bis heute spiegelt.


Windmühlen - einst Wahrzeichen von Okel

 

Mitte des 19. Jahrhunderts, war die Ortschaft Okel das Dorf der zwei Windmühlen. Die beiden Galerieholländer waren einmal untrennbar mit dem flächenmäßig drittgrößten Ortsteil Sykes verbunden. Die Windmühlen waren Wahrzeichen, die den Fremden und Wanderer bereits aus der Ferne grüßten. Die während des 2. Weltkrieges zur Befehlsstelle der Flakartillerie benutzte Baumann'sche Mühle wurde 1953 abgerissen.

 

Einzig erhalten und im Museum ausgestellt, ist der ehemals über dem Eingang eingemauerte Stein mit Inschrift aus dem Erbauungsjahr 1864. Die Zweite, die Meyer'sche Mühle wurde noch bis 1965 betrieben. Heute befindet sie sich im Privatbesitz und wurde zu einem Wohnhaus umgebaut. Wo einst sich Flügel und Windrose drehten, ragt jetzt eine gläserne Kuppel aus Glas gen Himmel. Einige Teile, wie Flügel und Kreuz, fanden in der Bremer Mühle „Am Wall“ Verwendung, während die Windrose auf die Oberneulander Mühle montiert wurde.